- Zeit für allerlei Träume - Zwei Stunden in denen das Publikum ins Träumen kam
- Pegnitz Zeitung 08.02.2002
- "Liebe und andere Träume" hatte die Märchenerzählerin Ulla Konold für ihren märchenhaften Abend im Dehnberger Hof Theater versprochen - und den Mund nicht zu voll genommen. Denn sie bescherte ihren Gästen in der Tat zwei Stunden, bei denen man ins Träumen kommen konnte.
Schon beim Betreten des Theaters wurden die Besucher vom Alltag entrückt. Ein stilvoll gedeckter Tisch mit vielen kleinen Lichtern, der übrige Raum in Kerzenschein getaucht - so entstand eine Atmosphäre, die zum Zuhören öffnete. Dazu passt wunderbar Ulla Konold selbst, in ihrem dunklen Gewand mit verschiedenfarbigen Schleiern.
Ihre warme Ausstrahlung, die zu Herzen gehende Stimme und die eindrucksvollen Gesten versetzen das Publikum im Nu in die Zauberwelt des alten Orients. Man fühlte förmlich den Schmerz der jungen Sultana und litt mit den Freunden, die erleben müssen, dass es keine reine Freude ist, zwei Frauen gleichzeitig zu besitzen.
Nach der Pause mit köstlichem türkischen Apfeltee und Plätzchen erzählte die gelernte Schauspielerin aus dem Buch "An den Nachtfeuern der Karawan Serail" das Märchen von der kleinen grauen Taube. Sie tat dies mit tiefer innerer Anteilnahme. Man sah die Taube richtiggehend vor sich herfliegen, spürte die Flammen im Haar und erschauerte vor dem schönen Ritter im silbernen Hemd.
Die Zuhörer wurden mit er Erkenntnis entlassen, dass man oft erst Schweres durchleben und bestehen muss, bevor man die Liebe und das Glück findet - und verspürte beim Hinausgehen Lust, selbst wieder ein Märchenbuch in die Hand zu nehmen oder jemandem eine Geschichte vorzulesen.
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